Die Dorfschaften Glis, Holzji und Gamsen
Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet datieren aus der Bronze- und Eisenzeit. Im Mittelalter war Glis zusammen mit Holz und Gamsen Drittel des Gumpers Brig im gleichnamigen Zehnden. 1290 trennten sich die Orte Glis, Holz und Gamsen von der Urgemeinde Naters und bildeten drei selbstständige Gemeinden. Damit verbunden war die Entstehung der Burgerschaften Glis und Gamsen. Die Burgerschaft Gamsen gab mit der Zeit ihre Selbstständigkeit auf und fusionierte 1690 mit jener von Glis. Im Jahre 1719 gab sich die Burgerschaft Glis eigene Burgersatzungen.
Glis (von lateinisch ecclesia ‚Kirche‘) ist eine ehemals selbständige politische Gemeinde des Bezirks Brig im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz. Das Dorf ist seit 1973 Teil der Stadtgemeinde Brig-Glis, umfasst auch Holz und Gamsen.
Holzji – Holz wurde 1246 als «Nemus» (lat. Hain) erstmals genannt und 1327 eine Abgabe «decima apud Holz» (Holzverarbeitung?) erwähnt. Bekannt sind Einkünfte des Domkapitels.
Gamsen – Urkundlich ist erstmals 1233 von ≪Gamosun≫, 1301 von ≪gamsun≫, 1354 von ≪gamsul≫ die Rede, was etymologisch die Nähe zu campus/Feld und auch Gams/Schafweide (seit dem 10. Jh.) aufzeigt
Einwohnerentwicklung
Bis zum Zweiten Weltkrieg waren die Bewohner hauptsächlich in der Landwirtschaft tätig. Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelten sich Glis und Gamsen von Dörfern zu Wohnsiedlungen einer hauptsächlich in Brig und in Visp Erwerbstätlgkeiten nachgehenden Bevölkerung. ln die Fusion von 1973 brachten die kleinen Partner wertvolle Baulandreserven, mit der 1894 in Gamsen gegründeten Sprengstofffabrik Sociéte Suisse des Explosifs ein lndustrieunternehmen sowie mit dem Brigerbad einen wichtigen Tourismusmagneten ein. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich der ehemalige Gliser und Gamsner Grund mit der Niederlassung zahlreicher Unternehmen zur Industrie- und Gewerbezone entwickelt
Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
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1585 | 450* | ||||||||
1798 | 370** | 1816 | 409** | 1821 | 482** | 1837 | 622** | 1850 | 633** |
1860 | 700** | 1870 | 709** | 1880 | 804** | 1888 | 785** | ||
1900 | 1093** | 1910 | 1191 | 1920 | 1276 | 1930 | 1340 | 1940 | 1563 |
1950 | 1879 | 1960 | 2466 | 1970 | 3389 | 2006 | 7267 |
* A. Stockalper – No 1328
** Recensement de Valais de L. Meyer p.78
Zeitreise – Topografische Kartenwerke (Bundesamt für Landestopografie swisstopo)
Mit der «Zeitreise» lässt sich der Landschaftswandel anhand dieser Kartenwerke auf interaktive Weise erfahren.